“Ein guter Behandler muss kochen können.”

chinesisches Sprichwort

Ernährungslehre

In der chinesischen Medizin werden Lebensmittel ähnlich den Arzneimitteln hinsichtlich ihrer Wirkung im Körper eingesetzt, denn allen Lebensmitteln kommen bestimmte Wirkungen auf den Körper zu. Dementsprechend ist die richtige Ernährung sehr wichtig, um wieder gesund zu werden.

Da sich die energetische Wirkbeschreibung von Nahrungsmitteln in das diagnostische und therapeutische System der Chinesischen Medizin einfügt, kann die Diätetik wirkungsvoll mit anderen therapeutischen Verfahren der Chinesischen Medizin wie Akupunktur und Arzneimitteltherapie kombiniert werden.

Neben den fünf Elementen richtet sich die TCM-Ernährung nach den folgenden Grundregeln:

Grundregeln der TCM-Ernährung
  • In Ruhe und im Sitzen essen. Keine Nebenbeschäftigung wie Lesen oder Fernsehen.
  • Optisch ansprechende Mahlzeiten zubereiten und den Tisch decken.
  • Möglichst in Gesellschaft essen.
  • Ein reichliches Frühstück zwischen 7 und 9 Uhr.
  • Ein gemüsereiches, warmes Mittagessen, gerne mit Reis oder Kartoffeln.
  • Ein leichtes Abendessen bis spätestens 19 Uhr.
  • Gründlich kauen: Die Verdauung beginnt bereits im Mund.
  • Reichlich gegartes Gemüse und über 50% Getreide- und Reisanteil.
  • Wenig Fleisch, Fisch, Milch und Rohkost.
  • Süßigkeiten sind kein Essen, sondern ein Genussmittel

Diese und viele weitere Regeln der chinesischen Ernährungslehre stimmen weitestgehend mit den Erkenntnissen der modernen Ernährungsforschung überein.

Fünf-Elemente-Ernährung

Auch bei meiner Behandlung spielt die richtige Ernährung daher eine wichtige Rolle. Und außerdem ist es einfach lecker!

Die chinesische Ernährungsweise wird auch als „Fünf-Elemente-Ernährung“ bezeichnet, da die Lebensmittel anhand ihres Geschmacks den fünf Elemente zugewiesen werden.

Jede dieser Geschmacksrichtungen soll unterschiedlich auf die Organe und das Qi wirken. Darüber hinaus werden die Lebensmittel in kühlende und wärmende Lebensmittel unterteilt. Damit ist nicht unbedingt die physische Temperatur gemeint. So gelten zum Beispiel viele Gewürze und alkoholische Getränke als „heiß“, während Joghurt als „kalt“ gilt.

Erde

süß

Feuer

bitter

Wasser

salzig

Metall

scharf

Holz

sauer

Eine Besonderheit der TCM ist ferner, dass der Geschmack der Lebensmittel eine direkte, stärkende Funktion auf die zugeordneten Organe hat.

Ein Übermaß kann die Organe jedoch auch schädigen. Ein Heißhunger auf einen Geschmack kann diagnostisch auf ein Ungleichgewicht des entsprechenden Organs hinweisen.

  • Saures stimuliert die Leber
  • Bitteres das Herz
  • Süßes die Milz und die Bauchspeicheldrüse
  • Scharfes die Lunge
  • Salziges die Niere

Bei der Auswahl passender Nahrungsmittel werden Umgebung, Lebensumstände und Gewohnheiten berücksichtigt. Gesundes Essen sollte schmecken und ohne großen Aufwand mit den bei uns üblichen Nahrungsmitteln zubereitet werden können. Zu jeder Ernährungsempfehlung gehört es jedoch auch, gewisse Nahrungsmittel zu meiden.

Ikes Linsensuppe

Zutaten
  • Je 60 g Berglinsen und rote Linsen oder andere Linsen, die Du zur Hand hast
  • Kartoffeln 
  • Zwiebeln 
  • Süßkartoffeln 
  • Möhren 
  • 1 Knoblauchzehe
  • 5 g Ingwer 
  • 20 g Paprika
  • 1–2 Tomaten 
  • Stangensellerie mit Blatt 
  • Knollensellerie
  • ½ Porree ganz
  • 70 g geräucherter Tofu 
  • 2 g Liebstöckel
  • 0,5 l oder mehr Wasser 
  • 35 g Gemüsebrühe
  • Pfeffer 
  • Sojasoße nach Geschmack
Zubereitung 

Berglinsen 30 min kochen.

Eine mittlere Zwiebel und 1 Knoblauchzehe andünsten.

Ca. 100g Kartoffeln dazugeben und in der Pfanne andünsten.

0,5 l Wasser in Topf geben.

Zwiebeln, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Möhren, Tofu, Sellerie, Ingwer (klein geschnitten), rote Linsen, Liebstöckel, Tomaten, Paprika, Sellerie, Stangensellerie dazu geben.

Ca. 15-20 Minuten garen.

Danach mit Sojasoße, Honig, Pfeffer, evtl. Salz abschmecken.

Weitere 2-3 Minuten garen.